Die Altstadt muss für die städtische Bevölkerung und für externe Besucher gut erreichbar sein – durch den ÖV, mit dem Velo, auf Fusswegen aber auch durch den motorisierten Individualverkehr. Wer mit einem Fahrzeug ins Stadtzentrum gelangt, soll dieses rasch und effizient abstellen können.
Deshalb haben wir Anfangs 2019 u.a. einen Vorstoss lanciert, welcher in der Altstadt rund 400 zusätzliche Veloparkplätze hätte bringen sollen. Die links-grüne Mehrheit hat diese Vorlage nicht unterstützt. Aber auch für Autos sind zeitgemässe Anpassungen nötig.
Sechs Winterthurer Stimmberechtigte haben die Einzelinitiative «Autos unter den Boden – ein Parkhaus hinter dem Stadthaus ermöglichen» lanciert. Die Initiative fordert, dass im Richtplan unter der Turnwiese Lind ein Parkhaus eingetragen wird. Bei Aufhebung oberirdischer städtischer Parkplätze soll der Bau einer solchen Parkierungsanlage möglich sein. Die FDP-Fraktion unterstützt diese Initiative.
Die Aufhebung oberirdischer Parkplätze schafft Freiraum zur Gestaltung von attraktiven Aufenthaltszonen, z.B. vor dem Kunst-/Naturmuseum. Gemäss Erläuterungen des Stadtrates zur verkehrsberuhigten Stadthausstrasse möchte er oberirdische Parkplätze jedoch ersatzlos streichen. Der Detailhandel ist darauf angewiesen, dass Kunden in Altstadtnähe parkieren können. Auch die Handwerker mit ihren Anlieferungsfahrzeugen und Altstadtbewohner benötigen nahe Parkplätze. Ein Parkhaus hinter dem Stadthaus trägt all diesen Anliegen Rechnung.
Im Gegensatz zu oberirdischen Parkplätzen sind Parkhäuser in das Verkehrsleitsystem eingebunden, womit Parksuchverkehr entfällt. Auch verkehrsbehindernde Einparkmanöver im Strassenraum verschwinden. Beides kann zu einer Entlastung der Strassen zugunsten des Langsamverkehrs und des ÖV sowie der angrenzenden Wohnquartiere beitragen. Moderne Parkhäuser ermöglichen einen behindertengerechten Zugang, sind überwacht und bieten Wetterschutz. Ein Parkhaus unter der Turnwiese Lind und Kiss & Go-Parkplätze in der Altstadt als Ersatz für oberirdische Parkplätze sind deshalb eine gute Lösung.
Romana Heuberger, Gemeinderätin, Mitglied Kommission Bau und Betriebe